CAPITOL Finanzhaus Team
Das 3. Quartal 2019 - Marktrückblick
CAPITOL Quarterly Market Review 30.06.2019 bis 30.09.2019
Wie haben sich im zurückliegenden 3. Quartal 2019 die internationalen Kapitalmärkte entwickelt? Mit nachfolgenden Übersichten können Sie sich einen schnellen Überblick über die vergangene Kapitalmarktentwicklung verschaffen. Dabei nehmen wir sowohl eine kurzfristige wie auch eine langfristige Perspektive ein.
Marktüberblick
Im 3. Quartal 2019 lockerten die Notenbanken in den USA und in der Euro-Zone ihre Geldpolitik weiter. Vor allem schwächere Aussichten für die Weltkonjunktur bescherten der Anlageklasse „Globale Anleihen“ weitere Kursgewinne. Das beherrschende Thema für die Aktienmärkte blieb auch im dritten Quartal der amerikanisch-chinesische Handelskonflikt.

Abbildung (1): Aktien-/Anleihen-Indexrenditen IMI, 3. Quartal 2019 (netto Div., Euro) Erläuterungen, Risikohinweise und Aktualisierungen siehe Erläuterungen
Während Aktien der entwickelten Märkte (23 Länder) den Berichtszeitraum mit durchschnittlich plus 4,83% abschlossen, verzeichneten Aktien der Schwellenmärkte (26 Länder) mit durchschnittlich minus 0,01% ein geringfügig negatives Ergebnis.
Deutsche Aktien konnten dagegen nur ein Plus von 0,21% verzeichnen und schnitten damit deutlich weniger gut ab, als die restlichen entwickelten Länder.
Während deutsche Staatsanleihen das vergangene Quartal mit einem Minus von 0,03% abschlossen, erreichten globale Staatsanleihen sowie globale Unternehmensanleihen (jeweils mit einer Anleihenrestlaufzeit von 1 bis 5 Jahren) ein positives Ergebnis. Wie schon im Vorquartal schnitten Unternehmensanleihen besser ab als Staatsanleihen.
Jedes gut strukturierte Wertpapierportfolio setzt sich im Wesentlichen aus den beiden Hauptanlageklassen Aktien und Anleihen zusammen; wobei Aktien langfristig höhere Erträge bzw. Renditen versprechen als Anleihen. Je nach Gewichtung dieser Anlageklassen im Gesamtdepot wird letztlich dessen Gesamtrendite bzw. das mit dem Portfolio verbundene Risiko bestimmt.
Vorstehende Abbildung 1 zeigt, welchen Beitrag die aufgeführten Anlageklassen im vergangenen Quartal zur Portfoliorendite geleistet haben. Deutsche Aktien und Anleihen sind hier explizit mit aufgenommen, da viele Anleger ein besonderes Interesse an Informationen zur Wertentwicklung ihres Heimatmarktes Deutschland zeigen.
Die entwickelten Märkte im Einzelnen

Abbildung (2): Aktien-Indexrenditen entwickelte Märkte IMI, Ergebnisse 3. Quartal 2019 versus 2. Quartal 2019. Erläuterungen, Risikohinweise und Aktualisierungen siehe Erläuterungen
Im 3. Quartal 2019 schnitten belgische Unternehmen bzw. Aktien mit 8,2% am besten ab, gefolgt von Aktien Japan mit 7,9% und Aktien Niederlande mit 6,4%. Die höchsten Verluste verzeichneten dagegen Aktien Hong Kong mit einem Minus von 7,7%. Aktien Singapur, Schweden und Norwegen schlossen zwar ebenfalls das Quartal mit einem negativen Vorzeichen ab, die Verluste fielen jedoch mit minus 0,9% und 0,4% deutlich geringer aus.
Interessanterweise zählten Aktien Japan im 3. Quartal 2019 mit zu den besten entwickelten Märkten während sie noch im Vorquartal mit zu den schlechtesten Aktienmärkten zählten. Lediglich Aktien Hong Kong und Aktien Norwegen setzten ihren negativen Entwicklungsverlauf aus dem 2. Quartal weiter fort.
Im Gegensatz zum 2. Quartal 2019 zeigten die einzelnen Länder der entwickelten Märkte ein deutlich positiveres Bild. Wiederum ist es gerade den Aktien USA zu verdanken, dass die entwickelten Aktienmärkte das Quartal insgesamt mit einem deutlichen Plus von durchschnittlich 4,83% abschließen konnten.
Die Schwellenmärkte im Einzelnen

Abbildung (3): Aktien-Indexrenditen Schwellenmärkte IMI, Ergebnisse 3. Quartal 2019 versus 2. Quartal 2019. Erläuterungen, Risikohinweise und Aktualisierungen siehe Erläuterungen
Wie schon im 2. Quartal 2019 verzeichneten die Schwellenmärkte im 3. Quartal 2019 insgesamt ein negatives Ergebnis; jedoch fiel dieses mit durchschnittlich 0,01% nur sehr gering aus. Bei genauer Betrachtung zeigen sich allerdings erhebliche Entwicklungsunterschiede zwischen den einzelnen Ländern.
Am besten schnitten Aktien Türkei mit 16,1%, Aktien Taiwan mit 9,7% und dicht gefolgt von Aktien Ägypten mit 9,6% ab. Eine negative Marktentwicklung verzeichneten Aktien Argentinien mit minus 42,6%, Aktien Polen mit minus 8,8% und Aktien Südafrika mit minus 7,7%.
Argentinien, das Land mit der höchsten Wertentwicklung von rund 25,6% im 2. Quartal, verzeichnete im vergangenen 3. Quartal ein erhebliches Minus von 42,6%.
Entwickelte Märkte und Schwellenmärkte
In einem einzelnen Jahr kann der Unterschied zwischen der Rendite des Landes mit der höchsten Wertentwicklung und der Rendite des Landes mit der niedrigsten Wertentwicklung drastisch sein. Bei den entwickelten Märkten lag der Unterschied zwischen der besten und der schlechtesten Wertentwicklung über die letzten 20 Jahre in einem Bereich von z. B. 25% im Jahr 2018, bis hin zu ganzen 78% im Jahr 2009. In den Schwellenmärkten sind die Unterschiede noch ausgeprägter. Sie reichen von z. B. 37% im Jahr 2013 bis zu 184% im Jahr 2005. Tatsächlich hat der Unterschied in den Schwellenmärkten in einigen Jahren die 100% Marke überschritten.
Die Renditespannen zwischen dem Land mit der höchsten Wertentwicklung und dem Land mit der niedrigsten Wertentwicklung im aktuellen 3. Quartal 2019 lag bei den entwickelten Märkten mit rund 15,9% (Belgien versus Hong Hong) und bei den Schwellenmärkten mit rund 58,7% (Türkei versus Argentinien) im normalen Bereich.
Beide Grafiken „Aktien-Indexrenditen Entwickelte Märkte (Abb. 2)“ und „Aktien-Indexrenditen Schwellenmärkte (Abb. 3)“ verdeutlichen, wie wichtig eine breite, kontinuierliche Länderdiversifikation ist und mit welchen Risiken eine selektive, konzentrierte Länderauswahl verbunden sein kann. Die Grafiken zeigen zudem, inwiefern die einzelnen Länder zum Quartalsgesamtergebnis (positiv oder negativ) beigetragen haben.
Die Grafiken zeigen jedoch nicht nur die Entwicklung der einzelnen Märkte bzw. Länder sowie die Renditeunterschiede zwischen den einzelnen Ländern auf, sondern auch die Zufälligkeit der jeweiligen Renditen. So lässt sich aus dem Vergleich „aktuelles Quartal versus Vorquartal“ keinerlei Entwicklungsmuster erkennen. Wie auch schon aus den zahlreichen anderen Quartalsvergleichen der letzten Jahre zeigt sich: Spitzenreiter, Verlierer und Zwischenpositionen wechseln ständig und unvorhersehbar.
Dieser Beweis für die Zufälligkeit der globalen Aktienrenditen ist jedoch keine schlechte Nachricht. Ein global diversifizierter Ansatz kann im Laufe der Zeit verlässlichere Ergebnisse mit geringerem Risiko erzielen als fokussierte Anlagen in einzelne Länder. Dies kann Anleger dabei unterstützen, ihre langfristigen Ziele durch alle Arten von Märkten hindurch zu verfolgen.
Anstatt zu versuchen, vorherzusagen, welches Land (Markt) wann eine überdurchschnittliche Wertentwicklung erzielen wird, sind Anleger, die sich für ein gut strukturiertes, global diversifiziertes Portfolio entschieden haben, besser positioniert, um die Wertentwicklung der globalen Aktienmärkte zu erfassen, unabhängig davon, wo und wann diese auftritt. Dieser Grundsatz wird von uns bei der Gestaltung von Wertpapierportfolios fortlaufend berücksichtigt.
Mit Ihren Depotinvestments sind Sie entsprechend über Tausende unterschiedliche Wertpapiere in allen dargestellten Ländern nach festgelegten Kriterien vertreten und können so von den positiven Effekten einer umfassenden internationalen Diversifikation profitieren.
Renditefaktoren (Renditequellen)
Bei der Betrachtung der internationalen Kapitalmärkte sind nicht nur länderbezogene Aspekte von Bedeutung. Vielmehr spielen auch Aspekte wie Unternehmensgröße (Groß-Unternehmen versus Klein-Unternehmen) und Unternehmenswert (Growth versus Value) eine Rolle, um einen Eindruck davon zu gewinnen, woraus sich die Rendite des Aktienmarktes im Wesentlichen ergibt (Faktoren, Renditequellen).

Abbildung (4): Faktorbezogene Aktien-/Anleihen-Indexrenditen, Ergebnisse 3. Quartal 2019 versus 2. Quartal 2019. Erläuterungen, Risikohinweise und Aktualisierungen siehe Erläuterungen
Im vergangenen Quartal zeigten nur die Aktien der Schwellenmärkte deutliche Unterschiede im Ergebnis. So entwickelten sich Aktien Schwellenmärkte Value mit minus 2,31% deutlich schlechter als Aktien Schwellenmärkte Growth mit plus 2,33%.
Bei Aktien der entwickelten Märkte zeigten sich im vergangen Quartal keine wesentlichen Unterschiede in der Entwicklung. So schlossen Wachstums Unternehmen, Groß-Unternehmen und Unternehmen mit geringen Buch-zu-Marktwertverhältnissen (Value) mit durchschnittlich rund 5,0% nahezu identisch ab.
Unabhängig der tatsächlichen Renditedifferenzen zwischen den einzelnen Renditequellen, zeigt die Grafik, wie wichtig neben einer breiten Länderdiversifikation auch eine umfassende Streuung über Groß- und Klein-Unternehmen sowie über Growth- und Value-Unternehmen ist. Faktoren (Renditequellen) und deren Gewichtung innerhalb eines Portfolios können wesentlich dessen Gesamtrendite bestimmen.
Über Ihre Depotinvestments sind Sie an allen genannten Faktoren (Renditequellen) beteiligt, wobei in der Regel ein ausgewogener Gewichtungsansatz zwischen Groß- und Klein-Unternehmen sowie Growth- und Value-Unternehmen zum Ansatz kommt. Damit kann langfristig nicht nur der Diversifikationsgrad Ihrer Depotanlagen verbessert, sondern auch insgesamt das Renditepotenzial langfristig erhöht werden.
Die Entwicklung des Globalen Aktienmarktes

Abbildung (5): Das 3. Quartal 2019 im Kontext der letzten 12 Monate - die kurzfristige Perspektive -. Erläuterungen, Risikohinweise und Aktualisierungen siehe Erläuterungen
Insgesamt betrachtet konnte der globale Aktienmarkt im 3. Quartal 2019 an die Kursgewinne des Vorquartals anknüpfen. Mit einem Plus von 4,27% fiel jedoch das Gesamtergebnis (Entwickelte Märkte, Schwellenländer) wesentlich besser aus als im Vorquartal. Im langfristigen Kontext der vergangenen Quartalsergebnisse seit 1999 erhöht sich damit die Summe der insgesamt positiven Quartale von 52 auf 53 (siehe hierzu nachfolgende Abbildung 6).

Abbildung (6): Die Quartalsergebnisse des globalen Aktienmarktes seit 1. Januar 1999. Erläuterungen, Risikohinweise und Aktualisierungen siehe Erläuterungen
Die meisten unserer Anleger wählen die Finanzmärkte als ihre wichtigste Anlageoption - und erfreulicherweise belohnen Finanzmärkte langfristig orientierte Anleger. Die Märkte repräsentieren eine Form der freien Marktwirtschaft - und in der Vergangenheit lieferten freie Märkte langfristige Renditen, welche die Inflation mehr als ausglichen.
Dies wird in der nachfolgenden Abbildung 7 veranschaulicht, in der die Wertentwicklung des globalen Aktienmarktes und kurzfristiger deutscher Geldmarktanlagen (3-Monatsgelder) sowie die Inflationsentwicklung in der Bundesrepublik Deutschland seit 1975 dargestellt wird.

Abbildung (7): Das 3. Quartal 2019 im Kontext der letzten 44 Jahre - die langfristige Perspektive -. Erläuterungen, Risikohinweise und Aktualisierungen siehe Erläuterungen
Diese Daten spiegeln die positive Wirkung von Aktien bei der langfristigen Generierung effektiven Vermögens wider. Der Geldmarktsatz übertraf die Inflation nur geringfügig, während Aktienrenditen die Inflation weit übertroffen und eine erheblich bessere Wertentwicklung als Anleihen verzeichnet haben.
Bitte denken Sie daran, dass die Finanzmärkte Risiken und Unsicherheiten in sich bergen und dass sich historische Ergebnisse in der Zukunft möglicherweise nicht wiederholen. Nichtsdestotrotz gestaltet der Kapitalmarkt laufend Wertpapierpreise, welche die zukünftigen positiven Renditeerwartungen reflektieren, denn sonst würden Anleger ihr Kapital nicht anlegen.
Haben Sie Fragen zu dieser Ausarbeitung? Sie möchten ebenfalls einen Investmentplan für Ihr Vermögen entwickeln? Sprechen Sie uns gerne an.
Risikohinweise
Jede Kapitalanlage ist mit Risiken verbunden. Der Wert Ihrer Kapitalanlage kann fallen oder steigen und kann zum Verlust des eingesetzten Vermögens führen. Weder vergangene Wertentwicklungen noch Simulationen oder Prognosen haben eine verlässliche Aussagekraft über zukünftige Wertentwicklungen. Es gibt keine Garantie dafür, das Anlagestrategien funktionieren. Bitte beachten Sie hierzu ergänzend unsere allgemeinen Risikohinweise.